Zusammenfassung:
- Blackouts geschehen in besonders stresssigen Situationen.
- Bestimmte Nervenzellen im Gehirn reagieren dann nicht mehr und hören auf,
Informationen weiter zu leiten. - Mit einem Blackout schützt sich das Gehirn vor irreparablen Schäden.
- Atemtechniken können in so einer Situation eine Hilfe sein.
Viele kennen es und fürchten sich davor: Man sitzt in einer mündlichen Prüfung oder hält eine Rede bei der Hochzeit des besten Freundes… und plötzlich ist der Kopf leer. Die Erinnerung an das Gelernte oder Eingeübte ist weg. Solche Blackouts, auch Filmrisse genannt, treten in Situationen auf, die wir als besonders stressig erleben. Dabei ist die Information als solche weiterhin im Gehirn vorhanden, nur können wir sie in diesem Moment nicht abrufen.
Selbstschutz des Gehirns vor dauerhaften Schäden
Haben wir Stress, so schüttet der Körper große Mengen von so genannten Glukokortikoiden, wie zum Beispiel Cortisol, aus. Dies geschieht, um dem Körper viel Energie zur Verfügung zu stellen. Steigt der Cortisolspiegel aber sehr hoch, wirkt sich das negativ auf den Hippocampus aus. Das ist der Teil unseres Gehirn, mit dem wir unter normalen Umständen die Informationen abrufen. Doch genau in diesem Bereich reagieren die Nervenzellen bei einem Blackout nicht mehr. Das Gehirn schaltet hier praktisch auf Pause. Der Grund: Ein extrem hoher Cortisolspiegel könnte dazu führen, dass Zellen irreversibel – das heißt dauerhaft – geschädigt werden.
Vorbereitung und Umdeuten der Situation können helfen
Um einem Filmriss vorzubeugen, kann man einige Dinge beachten. Experten raten zum Beispiel, sich sehr gut auf Stress-Situationen vorzubereiten. Die Informationen sind dann besonders stabil im Gehirn abgespeichert und können zuverlässiger abgerufen werden. Auch eine Umdeutung von ersten Stress-Symptomen kann helfen. Wird der Magen schon am Tag vor der Prüfung flau, so ist es wenig hilfreich zu katastrophisieren („Ich bekomme bestimmt ein Blackout!“). Stattdessen sollte man sich sagen Mein Körper macht sich bereit.
Ist das Blackout bereits eingetreten, so können Gestresste die Frage eines Prüfers wiederholen, um Zeit zu gewinnen. Ebenfalls nützlich kann es sein, die Erinnerung dorthin zurück zu spulen, wo sie noch verfügbar ist, und von dort neu anzusetzen. Und schließlich kann auch das offene Eingeständnis Ich habe gerade ein Blackout die Situation entschärfen. Denn wer kennt ihn nicht – den Filmriss im Kopf?